Kultur-  und Heimatverein    Velburg e. V  
anerkannt gemeinnützig

Mitglieder des Kultur- und Heimatverein Velburg haben das geschichtsträchtige Stein-Sühnekreuz für den gemeuchelten Hanns-Wolf Wispeck wieder errichtet. Bild: Dirk Liesegang

Velburg: Sühnekreuz steht wieder

Das Steinkreuz an der Staatstraße 2251 bei der Abzweigung nach Oberweiling war umgefallen und kaum mehr zu sehen. Mitglieder des Kultur- und Heimatverein kümmern sich nun, dass das geschichtsträchtige Kreuz wieder aufgerichtet wurde.
Nachdem die erforderliche Genehmigung vom Amt für Denkmalpflege vorlag – es handelt sich bei dem Kreuz um ein eingetragenes Bodendenkmal – wurde das Steinkreuz nun von den Mitgliedern des KuH unter der Federführung der Vorsitzenden Bele Schneider wieder aufgerichtet und nun auch entsprechend befestigt.
Wie die Velburger Geschichtsforscherin Schneider weiß, sind Steinkreuze dieser Art meist Sühnekreuze, die in früherer Zeit nach einer Gewalttat mit Todesfolge vom Täter als Sühne aufgestellt werden mussten. Diese Praxis ist seit dem 13. Jahrhundert belegt und endete Mitte des 16. Jahrhunderts durch ein Gebot Kaiser Karls V. Dies dürfte nun auch bei diesem besagten Kreuz so gewesen sein.
Selten kennt man heute noch den Grund für die Aufstellung solcher Kreuze. Auch in diesem Fall ist nur eine Überlieferung bekannt. Demnach soll es nach der Tötung des Velburger Ritter Hanns Wolf Wispeck im Läufelberg von seinem Mörder aufgestellt worden sein.
Hanns Wolf Wispeck, ein Sohn von Jörg Wispeck, ist 1509 in Velburg geboren. 1518 hat sein älterer Bruder Hanns Adam (1506 geboren) um die Verleihung des Erbes des verstorbenen Vaters (Schloss und Herrschaft Velburg) für sich und seinen Bruder ersucht.
1523 tritt Hanns Adam das Erbe allein an. Hanns Wolf erscheint nicht mehr. Von seinem gewaltsamen Tod ist mehrfach die Rede. Als sein Mörder wird in der Überlieferung ein „Adelburger Ritter“ angegeben. Diese Burg war im Besitz der Wispecks. Demnach müsste der Mörder ein Lehensmann von Wispeck gewesen sein, so Bele Schneider. 

 Verfasser: Kultur-und Heimatverein, pws