Im Haus Obere Gasse 13 war vor Zapf und Wolfsteiner der Melcherl Wirt, eine Weinwirtschaft. Das Stadtcafe gehörte dem Vinzenz Hofmann, Bäckerei und Cafe. Hausnummer 93 (92, Stadtplatz 6):
Cafe Hofmann, "Vinzenz":
1794 ist im Spitalrechungsbuch die Rückzahlung von Kapital des Stephan Schellheimb verzeichnet. 1808 ist "beim Beckenseph" ein Stephan Schelheimb genannt, war also mindestens eine Generation vorher (Seph=Josef) schon eine Bäckerei da. Das wird unterstützt durch das Herdstättenverzeichnis von 1717, in dem ein Simon Schelheimb, Bäcker, im dritten Viertel aufgeführt ist. 1841 ist ein Josef Fanderl von Peter Knoll, *1815, Wirt und Bäcker abgelöst worden, der auch noch 1880 genannt ist. Nach 1900 (1930er, vorher hatte er den "Sitz" in Lengenfeld, Theo H.,) hat Hofmann Vinzenz, 1894-1950, vom Bruder der ersten Frau das Anwesen übernommen, eventuell 1921, als er Margareta Knoll geheiratet hat, wohl eine Enkelin des obigen Knoll Peter. Vinzenz hatte 3 Söhne, Karl, 1923-1993, 1. Ehe, 2. Ehe: Hans, *1939, Theo, * 1945. Karl, verheiratet mit Cilli Draht, Lehrerin, hat die Bäckerei übernommen, sein Sohn Jürgen hat die Brotfabrik im Richterhofweg gegründet. Das Cafe und die Kuchenbäckerei bekam der Hans. Um 1960 war das Cafe eingerichtet worden. Davor, in den 50ern, gab es noch Wirtshausbetrieb mit einem Saal, Schwingboden und Bühne im ersten Stock. Von vielen berühmten Faschingsbällen wird noch berichtet. 1953 hat es einen Brand im Hintergebäude und Obergeschoß gegeben. Nach der Jahrtausendwende kaufte Erwin Gradl das Anwesen für seine Töchter, die es als Stadtcafe betrieben.
Hausnummer 134 (130, Obere Gasse 13):
Brauerei, Melcherlwirt:
1808 sitzt ein Johann Weigl auf dem Haus Nr. 130, genannt "Melcherhannes". Um 1825 unter der Nr. 134 ist dort Andreas Georg Weigl,*1785, Wirt und Weißbäcker, auch 1841. Um 1850 gibt es einen Wechsel, Peter Knoll, geboren 1816 in Lupburg, ist Wirt und Bäcker. Nach ihm ein Treiber Franz Seraph *1847, auch noch 1880, der eine Franziska Knoll geheiratet hat. Um 1932 (?) kaufen Zapf Alois, 1896-1968, Landwirt und Zimmermann, und Barbara von Alois und Sabine Seitz das Anwesen. (A.H.) Bis 1925 war Alois Zapf in der Wolfgangerstrasse 12, damals Hsnr. 209. 1938 ist Zapf Alois der Besitzer, Schuster Johann der Mieter. Danach wohnte die Familie Wolfsteiner Xaver im Haus 134. Seine Frau (?) wohnte bis ca. 2020 da. 2023 ist der Eigentümer Dr. Peter Burnickl.
Gebraut wurde in der Kommunbrauerei. Der Keller war beim Ehbauer, Wispeckweg 12.
Es wurde auch als Weingastgeber bezeichnet. Hausname: "Melcherlbäcker, Melcherlwirtshaus, Zapf". Die Gasse zwischen Oberer Gasse und Stadtplatz, am Vinzenz vorbei, hieß früher Melcherlgasse.
Auffällig ist der Hausname "Melcher...", immer mit Weigl in Verbindung:
1808 "Melcherpeter" - Josef Weigl junior, Hsnr. 139, später 145, Hinterer Markt 5.
1808 "Melcherhannes" - Johann Weigl, Hsnr. 130, später 134, Obere Gasse 13, "Melcherlwirt".
1808 "Melcherwolffen" - Josef Weigl, Hsnr. 11, Parsbergerstrasse 2, Gasthaus zur Post.
Ein Melchior Weigl ist im Herdstättenverzeichnis 1717 im vierten Viertel der Stadt genannt, das wäre die Hsnr 145/139, Hinterer Markt 5, 1746 Melchior Weigl der Jüngere.