Kultur-  und Heimatverein    Velburg e. V  
anerkannt gemeinnützig

                                                          Schwammerlfelsen

Heute führt der Walderlebnispfad direkt zum Schwammerl, ein Rundweg ca. 2 Stunden, beim Schwammerl macht er die Rückwegschleife. Ein Erlebnis für Groß und Klein. Nach einem wunderschönen Fußweg in einem Landschaftsschutzgebiet,  erreicht man ein schönes Geotope der Oberpfalz, den " Schwammerl ". Rund 140-175  Mio. Jahre alt. Dieser Schwammerl  besteht aus Frankendolomit und ist 5 Meter lang, 4 Meter breit und  8 Meter hoch. Der Wanderweg führt weiter direkt zur König-Otto- Tropfsteinhöhle, die am 30.7.1895 dem Geburtstag des Bayernkönig Otto zum ersten Mal  von drei Velburgern erforscht wurde. Entdeckt hat sie 1895 durch Zufall der Colomanner Schäfer Peter Federl. Die ersten regelmäßigen Führungen finden schon seit 1954 statt.

                                                                  Tropfsteinhöhle

Entdeckung: 30. 9. 1895, dem Namenstag des Königs Otto von Bayern.

Am 2. Dezember 1972 gelangten Helmut Schlierf und Michael Kirnberger durch eine Felspalte in einen unentdeckten hallenartigen Raum, der über und über mit weißen bis ockerfarbigen Tropfsteinen ausgestattet ist. Sie waren die ersten Menschen, die diese Halle betreten haben.

1977 ist dieser Teil mit der alten Höhle verbunden und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden.

Auch in vorgeschichtlicher Zeit war diese Höhle, nun Adventhalle genannt, im Gegensatz zur König-Otto-Höhle, nicht von Menschen oder Tieren benutzt worden. Nur die Fledermäuse scheinen sie schon immer zu kennen. Die Vielfalt und Schönheit der Tropfsteine ist im deutschen Raum unübertroffen, auch wenn sie zu den kleineren Höhlen gehört.

                                                       Stadtpfarrkirche St. Johannes

Der erste, spätromanische Bau entstand um 1230-1250. Die heutige Sakristei war der Chorraum, westlich davon das Kirchenschiff. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Kirche nach Süden verlagert und vergrößert. Im heutigen Chorraum sind noch die gotischen Fenster mit Maßwerk und Strebepfeilern vorhanden. Den Stadtbrand von 1540 überstand die Kirche, doch im Dezember schlug der Blitz in den Turm ein, der daraufhin abbrannte und erst 1574 wieder aufgebaut wurde. Bis dahin war Velburg filial zu Oberweiling. Bereits hundert Jahre früher besaß der Rat der Stadt Velburg das Präsentationsrecht für die Kaplanei, das auf den Pfarrer erweitert wurde und heute noch besteht. 1590 wurde das nördliche Seitenschiff und eine mit 153 eigenwilligen Engeln bemalte Holzdecke hinzugefügt. Die heutige Zwiebel auf dem Turm wurde 1665 von Martin Halbmeier aufgesetzt. Ein großer Umbau erfolgte 1717-1721. Das südliche Seitenschiff kam hinzu, das gesamte Innere wurde barockisiert. So entstand eine imposante, den ausgeprägten Willen des Rates und der Bevölkerung Velburgs für die Repräsentation ihres Glaubens bezeugende dreischiffige Kirche. Das Mittelschiff erhielt eine gewölbte, stuckierte und freskierte Decke. Die Holzdecke mit den Engeln blieb erhalten, ist aber heute nicht mehr sichtbar. Im Chorraum ist im Fresko außer vielen Heiligen ein Engel dargestellt, der ein wirklichkeitsnahes Prospekt der Stadt um 1720 in der Hand hält. Das Bild auf der Orgelempore mit Burg und Stadt entspricht nicht der Realität. Sieben Altäre zierten den Bau, darunter der kunsthistorisch bedeutende Akanthusaltar von Johann Michael Schaller (rechter Seitenaltar). Auch die Stuhlwangen mit Akanthusranken stammen von ihm. Der Hauptaltar, als Bühne mit nach rückwärts versetztem Altarbild gestaltet, wurde dem Altar des Straßburger Münsters nachempfunden. Von den Skulpturen sind die Anna Selbtritt und die Nepomukfigur erwähnenswert. Die Erstere wurde vom Meister des Hauptaltares der St. Anna-Kirche geschaffen, bei der Zweiten wird der Stadtamhofer Bildhauer Anton Joseph Machalky (1669-1746) vermutet. Sehenswert sind ebenso die rotmarmornen Grabsteine des Ritters Jörg Wispeck, gestorben 1518 und seines Sohnes Hans Adam Wispeck, gestorben 1560. Sie waren Inhaber der Herrschaft Velburg und des Schlosses. Auch heute noch dominiert die imposante Kirche das Stadtbild, wie ein Glucke schart sie die Häuser um sich.

     Stadtansicht (Deckengewölbe Stadtpfarrkirche St. Johannes in Velburg 

 Grabstein von Jörg Wispeck 1518 imnördl. Seitenschiff der Pfarrkirche

                                               Kirche St.Wolfgang mit Hohlloch

Der heutige Bau stammt weitgehend von 1467, wahrscheinlich unter Einbeziehung der älteren Sakristei. Dort soll ein Druidentempel gestanden haben. Als Kraftort wird es heute noch bezeichnet. Bald entwickelte sich in Holnstein, wie der zugehörige Ort früher hieß, eine florierende Wallfahrt, die aber mit der Einführung des Protestantismus Ende des 16. Jahrhunderts einschlief. Kurz nach oder während des Baus sind der sehr wertvolle Hauptaltar und die Nebenaltäre entstanden. Die bemalten Innenflügel zeigen die vier Evangelisten in ihren Schreibstuben bei der Arbeit. Äußert detailgenau und realistisch sind die Utensilien ihres Schreibens dargestellt. Doch den Hintergrund bilden noch Goldornamente, ihre Attribute, Engel, Löwe, Stier und Adler stehen wie aus einer anderen Welt hinter ihnen. Der Maler wird der Nürnberger Schule zugeordnet, die Entstehungszeit ins dritte Viertel des 15. Jahrhunderts. Diese Mischung aus noch der Hochgotik angehörendem goldenem Hintergrund und dem erfassbaren Realismus der Schreibstube wird Erfahrungsperspektive genannt. Bei der Olympiade 1972 waren die Flügel in München ausgestellt. Erst ca. 10 Jahre später kamen sie nach intensiven Bemühungen und einer Restaurierung wieder zurück. Auch heute wäre eine Sicherung und Restaurierung wieder dringend nötig. Ebenso bemerkenswert sind die spätgotischen Beschläge der Sakristeitür. Das Deckenfresko von 1757, das die Wallfahrt zeigt, mit Nürnberg im Hintergrund, stammt vom Velburger Maler Johann Georg Hämerl. Eine umfassende Renovierung 1961 durch Pfarrer Mauderer hat die Kirche von hinzugefügtem Barock befreit, allerdings auch von sehr wertvollen gotischen Antipendien, die nicht mehr auffindbar sind. Die Kirche ist ein Ort der Stille und Einkehr, die einen Besuch für den lohnt, der sich darauf einlässt.

Flügelaltar St. Wolfgang

 

Herz-Jesu-Kirche auf dem Herz-Jesu-Berg

Dieses Patrozinium ist eine sehr seltene Wallfahrt. Entstanden ist sie durch zwei Brüder, die Eremiten Andreas und Arsenius Müller auf dem damals so genannten Hohenberg oder Heilsberg. Sie errichteten drei Kreuze und um 1730 eine kleine Rundkapelle zum hl. Grab mit lebensgroßen Figuren. Bereits damals führte ein Kreuzweg hinauf. Ab 1750 begann die Wallfahrt. 1770 wurde ein Längsschiff angebaut. Nach 21 Jahren erfolgte 1791/92 ein Erweiterungsbau mit einem Achteck, wieder eine Anlehnung an die Grabkirche Jesu. Der Entwurf und die Gesamtgestaltung erfolgte durch den Velburger Bildhauer und Bürgermeister Georg Josef Däntl, einem Sohn von Leonhard Däntl, der die neue Wallfahrtskirche Habsberg bildhauerisch im Stil des Rokoko gestaltete. Doch sein Sohn kannte bereits den neuen Stil des Klassizismus, bzw. Empirestil. So entstand eine Kirche, die im Stil der Zeit, bis in Details wie Türbeschläge erweitert und gestaltet wurde. Das Altarbild des linken Nebenaltares zeigt eine junge Muttergottes, gekleidet in der Mode der damaligen Zeit, von einem Maler aus der Münchner Schule. Diese Kirche, heute gerne als Hochzeitskirche benutzt, ist ein einzigartiges Beispiel einer Kirche, die nahezu komplett den Stil des Klassizismus zeigt.